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AKTUELL

 
Wegen Umbauarbeiten geschlossen]

Liebe Besucher und Besucherinnen. Wegen Umbauarbeiten bleibt das Museum am 17. Dezember 2023 geschlossen)

Wir freuen uns auf Ihren Besuch ab dem 7.1.2024!

Führungen für Gruppen ab 10 Personen sind auch wochentags nach Voranmeldung möglich.
erlauf@friedensgemeinde.at

Eintrittspreise:
Erwachsene: EUR 7,00
Jugendliche 6-18 Jahre: EUR 5,00
Senioren: EUR 5,00
Kinder unter 6 Jahren frei

Gruppen ab 10 Personen mit Führung: EUR 6,00/Person
NÖ-Card wird wie bisher auch bei Gruppen akzeptiert.

Das Museum ERLAUF ERINNERT ist barrierefrei zugänglich.



 
Sabine Watschka: Unscheinbare Architektur

Hintergrund
Eine scheinbar unbedeutende Bauruine in Krummnußbaum
ist Ausgangspunkt der Arbeit von Sabine
Watschka. Bei der Ruine handelt es sich um die Überreste
eines Pumphauses aus der NS-Zeit. Es war Teil
eines geplanten und teilweise erbauten Tanklagers
mit Warenumschlagmöglichkeit auf Schiff und Bahn.
Geführt wurde dieses Tanklager von der WIFO (Wirtschaftliche
Forschungsgesellschaft GmbH), einer
Tarnfirma der Nationalsozialisten, die unter anderem
für die Mineralölversorgung der Wehrmacht zuständig
war. Von dem Lagerkomplex sind neben dem Pumphaus
noch ein Hafenbecken in mittlerweile abgeänderter
Form, zwei Brückenpfeiler, eine Betonstraße, Fundamentreste,
die vermutlich von einer Materialseilbahn
stammen, sowie zwei Baracken in Annastift erhalten.
Von den beiden Baracken wurde die südlichere renoviert
und bei der nördlicheren stammt wahrscheinlich
der Keller aus der NS-Zeit. Die Baracken in Annastift
dienten unter anderem als Unterkunft für Arbeiterinnen
und Arbeiter, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter,
Kriegsgefangene und "volksdeutsche Umsiedler"
Für den Warenumschlag auf die Bahn war
eine Erweiterung des Bahnhofes Krummnußbaum, ein
Öl- und Benzinbahnhof in Wallenbach und zeitweise
die Einbindung des Bahnhofes Erlauf angedacht.

Annäherung
Zu einem großen Teil in pragmatisch anmutender
Betonbauweise realisiert, wirken die Überreste je nach
Größe monumental oder unscheinbar. Die Komplexität
und Weitläufigkeit des Geländes machen es unmöglich,
das Tanklager auf einmal zu erfassen und das
Areal und seine Bedeutung werden leicht übersehen.
Die Künstlerin näherte sich daher den vorhandenen
Bauobjekten in unterschiedlichen Ansätzen an, indem
sie archäologische Arbeitsweisen adaptierte. So sind
beispielsweise die Maße der Abdrücke, die die Schalung
bei der Errichtung des runden Bauteils des Pumphauses
hinterlassen hat, auf eine Fotografie des
Pumphauses in Spalten übertragen worden, wodurch
sich die pragmatische Form des Bauwerks und gleichermaßen
die Vorgangsweisen des Regimes in den
banalen Zahlenkolumnen widerspiegeln. Dem Prozess
des Verfalls und damit auch Vergessens entgegentretend,
schichtet die Künstlerin in ihrer Installation
Fotografien, Frottagen, Abformungen, Ablagerungen
und Fundstücke zum Lagerkomplex. Diese Schichtung
versteht die Künstlerin als eine Art "Haut" der
verstrichenen Zeit, welche auf die Vergangenheit verweist
und für sich selbst spricht.
Die Annäherung an die Ruinen soll mittels der abgenommenen
und gesammelten Fragmente die Geschichte
dieses Ortes greifbarer werden lassen. Gleichzeitig
kann das WIFO-Tanklager an sich als Mahnmal
für den Nationalsozialismus betrachtet werden. Die
Betrachtenden sind dazu aufgefordert, die Lagerüberreste
nicht als etwas Unscheinbares und Alltägliches
hinzunehmen, sondern sich mit ihrer Geschichte
und Funktion auseinanderzusetzen. Auf diese unterschiedlichen
Weisen gedenkt die Künstlerin der Opfer
des Nationalsozialismus und lädt die Betrachtenden
ebenso dazu ein.
Die erste Präsentation der Installation im Rahmen
der Ausstellung Aus der Dunkelheit im ehemaligen
Aktenkeller des Finanzamtes am Hauptplatz 6 in Linz,
der im 2. Weltkrieg als Luftschutzkeller diente, hat
weitere Spuren am Werk hinterlassen, die durch die
Installation der Arbeit direkt an der Wand des Aktenkellers
entstanden sind. Die Fotografien haben
sich durch die Luftfeuchtigkeit gewellt, die Nägel, mit
denen die Objekte an der Wand befestigt wurden,
haben Rostspuren auf den Objekten hinterlassen und
auf den Latexabformungen ist eine Schimmelschicht
gewachsen. Somit hat sich dieser Ausstellungsort
ebenfalls in das Projekt eingeschrieben.

Quellen:
Haselberger, E. (2014). Krummnußbaum. Eine Heimatgeschichte.
Krummnußbaum: Marktgemeinde
Krummnußbaum. Zwirner, M. (2010). Handwerkliche und industrielle
Textilspinnerei im Bezirk Melk. Melk: Kuratorium zur Herausgabe einer
Bezirkskunde für den Bezirk Melk.
Bestand BArch, RH 4/608., RW 19/2927, Bl. 141 – 172. & RW 19/7338.
Bestand HITIAG- und Heimatmuseum Golling an der Erlauf.
Bestand Gemeinde Krummnußbaum.



 
Catrin Bolt, 'dazwischen', Erlauf, 2022

Ausgehend von den jährlichen Feierlichkeiten zum Friedensschluss 1945 in Erlauf, geht das Projekt der Künstlerin Catrin Bolt an die Ränder jenes lokal gültigen Friedens und beschäftigt sich mit einer seiner Grauzonen: der Situation der Menschen in den Flüchtlingslagern auf den ägäischen Inseln, in denen Geflüchtete monatelang auf ein Asylverfahren mit unklarem Ausgang warten. Die Lager sind überbelegt, besitzen nur die notwendigste Infrastruktur und die Ausgangsbeschränkungen unterliegen scheinbar beliebigen Änderungen.

Im September 2021 hat die Künstlerin im Rahmen eines Workshops über mehrere Wochen mit Kindern und Jugendlichen, die im Lager Kara Tepe auf Lesbos leben, zusammengearbeitet. Einen »sicheren Ort« sollten die Schüler*innen, die die Schule der NGO METAdrasi besuchen, in Form von Zeichnungen und Malereien darstellen. Es sollte ein fiktiver Ort sein, an dem sie sich wohlfühlen und den sie für sich haben. Abgesehen von den Situationen, aus denen sie geflüchtet sind, leben diese Kinder und Jugendlichen im Lager oft über Monate und manchmal Jahre mit der Unklarheit, ob sie die Chance bekommen, in Frieden und Sicherheit zu leben.

Mit viel Motivation wurden die Bilder angefertigt, diese oft auch mit ins Lager genommen, um weiter daran zu arbeiten. Viele der Schüler*innen haben gemeinsam als Team an einem Bild gemalt und sich mit der Gestaltung und ihrer Vorstellung genau auseinandergesetzt. Die Möglichkeit, sich mitzuteilen oder für sich selbst etwas zu erschaffen, das präsentiert und gesehen wird, hat viele von ihnen inspiriert.

Eine Auswahl der entstandenen Malereien und Zeichnungen wurden von der Künstlerin im Ort auf den Boden übertragen: Am Marktplatz, vor dem Sportplatz, an der Skateboardbahn, vor dem Kindergarten, an einer Busstation oder vor dem Zebrastreifen. Durch ihre Verteilung begegnet man ihnen somit auf den alltäglichen Wegen im Ort, immer im »Dazwischen« oder am »Weg wohin«, zwischen Haus und Arbeit, Auto und Geschäft, beim Warten auf den Bus. Die Bilder geben hier unvermutet einer Sehnsucht Raum, indem sie Orte und Situationen zeigen, die gerade nicht greifbar sind.
Die Übertragung der Bilder in den öffentlichen Raum der Gemeinde stellt eine Kommunikation der geflüchteten Menschen mit den Bewohner*innen von Erlauf dar und steht im Gegensatz zu medialen Nachrichten über sie. Als Kinderzeichnungen sind die Bilder dem Thema im ersten Moment nicht zuordenbar und können auch für sich betrachtet werden.

Zusätzlich zur den Bildern im öffentlichen Raum, sind alle entstandenen Zeichnungen und Malereien im Museum ERLAUF ERINNERT ausgestellt.


Catrin Bolt (geboren 1979) lebt und arbeitet in Breitenstein und Wien. Studium bei Peter Kogler in der Medienklasse an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Neben dem Begriff des erweiterten öffentlichen Raums und der konzeptuellen Befragung von Ausstellungen erforscht die Künstlerin das Potenzial von Kunst in Alltagsräumen. In der Neuperspektivierung von Gewohntem, seiner symbolischen Umwertung und mittels Fiktion, Fake und subtiler Irritation trotzt sie scheinbaren Gegebenheiten neue Sichtweisen ab. Mit diesen Strategien macht sie gesellschaft- liche Absurditäten ebenso wie die imaginäre, aber auch reale Macht von Zeichensystemen sichtbar. In verschiedenen Mahnmalprojekten entwickelte sie eigenständige Formen einer zeitgenössischen Erinnerungskultur, wie zum Beispiel mit dem Projekt Orientierungstafeln an den Viehofner Seen bei St.Pölten und den stadtübergreifenden Mahnmalen Lauftext (Graz) und Alltagsskulpturen (Wien). 2015 erhielt sie den renommierten Otto Mauer-Preis, 2019 den Theodor Körner-Preis für ihr Projekt »privater EU-Grenzzaun« sowie den Preis des Landes Niederösterreich.




 
ART WORKS! Performances kommen nach Erlauf!

Am 10. September 2021 ab 19 Uhr werden die Kunstwerke von Jugendlichen aus Österreich, Italien, Kroatien und Deutschland – entstanden anlässlich 75 Jahre Ende des 2. Weltkrieges - im Museum ERLAUF ERINNERT der Öffentlichkeit präsentiert und sind dann an den folgenden Wochenenden (11., 12., 18., 19., 25. und 26. September, jeweils von 10 bis 16 Uhr) zu sehen!

Viertelfestival 2021

Anlässlich des 75. Jahrestages vom Ende des Zweiten Weltkrieges trafen sich 2020 bei der internationalen Jugendbegegnung „ART WORKS! European Culture of Resistance and Liberation“ Jugendliche aus Österreich, Italien, Deutschland und Kroatien – erst physisch, dann Corona-bedingt online. Kunstwerke aus Museen ihrer Herkunftsländer, die vom Widerstand gegen Faschismus, Terrorregime und vom Freiheitsbedürfnis der Menschen zeugen, sowie Leitlinien aus Melk und Erlauf waren Basis für diesen Austausch: culture-of-resistance.eu

Warum Melk und Erlauf? In Melk befand sich das größte Außenlager des KZ Mauthausen in NÖ; in der Friedensgemeinde Erlauf wurde das Ende des Zweiten Weltkrieges besiegelt. Auf ihren Recherchen und Analysen aufbauend, schufen die Jugendlichen – gemeinsam mit renommierten internationalen Künstler*innen, wie Alessandra Ferrini, Anderwald/Grond, OKO und Katja Pratschke – ihre Beiträge. Die Präsentation der entstandenen Werke sollte ein Auftakt zum Viertelfestival 2020 sein. Dem Gedenkjahr 2020 entsprechend wurde diese Ausstellung als Online-Event mit mehr als 23.000 Besucher*innen in vier Ländern durchgeführt. Und nachdem nun diese Kunstwerke bereits in Bozen, Zagreb und Berlin gezeigt wurden, findet das Projekt im Zuge des Viertelfestival 2021 in Erlauf einen würdigen Abschluss.

Es gilt die 3G-Regel!

Der Eintritt ins Museum ERLAUF ERINNERT beträgt 5 Euro (3 Euro ermäßigt).



 
ZWISCHENRÄUME erweitert online!

Die Landkarte der Website ZWISCHENRÄUME - ein vom Museum ERLAUF ERINNERT ausgehendes Vernetzungs-und Vermittlungsprojekt - wurde in einer zweiten Projektphase um sieben neue Standorte erweitert. Mit Mauer-Öhling, Randegg, Lunz, Göstling, Mank, Emmersdorf und St. Pölten geografisch weit gestreut, eint die Orte weiterhin, dass an diesen im April und Mai 1945 sogenannte Endphaseverbrechen durch die Nationalsozialisten verübt wurden bzw. dieser gedacht wird. Neben der kurzen Darstellung der Ereignisse anhand von teilweise bisher unveröffentlichten historischen Quellen lag der Fokus weiterhin auf der Untersuchung verschiedener Formen von Gedenken, seien es Kunstprojekte, oder Gedenk- und Zusatztafeln an Tatorten, Friedhöfen oder bei Kriegerdenkmälern – und damit auf der nicht selten durch jahrzehntelange Tabuisierung geprägten Erinnerungskultur.

Zwischenräume

Parallel zur Website und deren Präsentation setzten sich im Herbst 2020 SchülerInnen im Rahmen eines mehrteiligen Workshops mit den Ereignissen und der sichtbaren und nicht sichtbaren Gedenkkultur ihres Heimatortes auseinander. Auf diese Weise wurde das Public History Projekt Zwischenräume sowohl methodisch als auch inhaltlich und geografisch bereits in eine nächste Phase geführt. Die Projektergebnisse werden im Herbst 2020 im Haus der Geschichte des Museum Niederösterreich präsentiert.

Nähere Infos dazu folgen in Kürze.

Gefördert aus Mitteln der Sektion Kunst und Kultur
im Bundeskanzleramt Österreich.



 
ERLAUF ERINNERT auf Ö1

Im Rahmen des Schwerpunkts zu ausgewählten österreichischen Museen mit dem Titel "Objekt der Begierde" hat Ö1-Redakteurin Anna Soucek gemeinsam mit Kurator Remigio Gazzari im August das Museum ERLAUF ERINNERT besucht.

Zum Artikel und Radiobeitrag auf Oe1.orf.at






 
ART WORKS! Performances: ein virtuelles Gedenk- und Friedensfestam Samstag, den 9. Mai 2020 um 17 Uhr

In der Nacht von 8. auf 9. Mai 2020 jährt sich zum 75. Mal der Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs.
Das Projekt ART WORKS! European Culture of Resistance and Liberation, das vom österreichischen Verein HASENHERZ und der Stiftung wannseeFORUM Berlin initiiert wurde und an der Schnittstelle von künstlerischer, kultureller und historisch-politischer Jugendbildung angesiedelt ist, will diesen Anlass feiern. Seit einigen Wochen findet daher eine digitale Jugendbegegnung mit Teilnehmenden aus vier europäischen Staaten statt.

Jugendgruppen des Zeithistorischen Zentrums Melk in Kooperation mit der FH St. Pölten (Österreich), Stiftung wannseeFORUM Berlin (Deutschland), MSU Museum of Contemporary Art Zagreb (Kroatien) und Museion Bozen (Italien) nehmen daran teil.

Zusammen mit den Künstler*innen Anderwald + Grond (AT), OKO (HR), Katja Pratschke (GER) und Alessandra Ferrini (GB/IT) schaffen die Gruppen Kunstwerke, die sich mit Widerstand und Gedenken befassen. Diese Arbeiten des internationalen Jugendprojekts münden in die Veranstaltung ART WORKS PERFORMANCES: Vom Verein MERKwürdig – Zeithistorisches Zentrum Melk im Rahmen des Viertelfestival NÖ angelegt, wird die Präsentation der geschaffenen Kunstwerke am 9. Mai ab 17 Uhr anlässlich der Gedenkveranstaltungen der Gedenkstätte Melk und des Friedensfestes Erlauf online präsentiert. Ausgehend von historischen Kunstwerken zum Widerstand gegen den Faschismus konzentrieren sich ihre Werke auf die Frage nach deren Bedeutung für das heutige Europa. Die Ergebnisse werden in den kommenden Monaten nicht nur online, sondern auch in Ausstellungen im Museion Bozen, dem MSU Zagreb, dem Museum ERLAUF ERINNERT und schließlich in Berlin präsentiert werden. Einen Schlusspunkt setzt dann das Viertelfestival NÖ 2021.

Das Projekt wird gefördert von: erasmus+/Jugend in Aktion; Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Berlin; Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus; Zukunftsfonds der Republik Österreich, KiöR Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich und dem Viertelfestival Niederösterreich.

Besuchen sie am 9. Mai ab 17 Uhr die digitale Gedenkfeier des Melk Memorial und das Friedensfest Erlauf:
Art Works! Performances: ein virtuelles Gedenk- und Friedensfest

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Filmvorführung und Gespräch

Ein Dorf in der Geschichte
Amateurfilme aus den Sammlungen des österreichischen Filmmuseums & der Sammlung „NÖ Privat“

Freitag, 29.11.2019, 19.00 Uhr
Haus der Geschichte
im Museum Niederösterreich
Kulturbezirk 5
3100 St.Pölten

Der vierte und letzte Teil der Reihe "Ein Dorf in der Geschichte" nimmt sich der Frage an, welches Wissen über das Ineinander dörflichen Lebens und geschichtlicher Ereignisse in Filmen von AmateurfilmemacherInnen steckt. Nicht so sehr Filme über Dörfer stehen hier im Fokus, eher Filme aus Dörfern, von Dorfbewohnerinnen und -bewohnern, oftmals für kleine, lokale Kontexte, z.B. als Dorfchroniken oder für den privaten Gebrauch, als Erinnerung, hergestellt.

Mit den HistorikerInnen Paolo Caneppele, Ulrich Schwarz-Gräber, Brigitte Semanek und der Archivarin Stefanie Zingl wird eine Auswahl von amateuristischen Filmen aus den Beständen der Sammlung NÖ Privat und dem Österreichischen Filmmuseum präsentiert und live kommentiert, um anschließend der Frage nachzugehen, welche spezifische Form historischen Wissens in diesen ephemeren Dokumenten aufzufinden ist und welche besonderen Herausforderungen die Filme an ArchivarInnen und HistorikerInnen stellen.

Eine Veranstaltung der Abteilung Kunst und Kultur/Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich mit dem Museum ERLAUF ERINNERT und dem Haus der Geschichte im Musem Niederösterreich.



 
Filmvorführung
"Und in der Mitte, da sind wir"
AT 2014, Regie: Sebastian Brameshuber


Donnerstag, 10. Oktober 2019
Tischlerei Melk

Abt-Karl-Straße 27a
3390 Melk
Eintritt frei

Der Film begleitet vier Teenager aus Ebensee ein Jahr lang durch ihren Alltag. Sowohl das ehemaligen KZ-Lager Ebensee, als auch die Ereignisse rund um die KZ-Gedenkfeier im Jahr 2009 bilden dabei den Hintergrund des Films. Wie wächst man an so einem Ort auf und wie wird man von außen wahrgenommen?
Mit SchülerInnen des Stiftgymnasiums Melk erarbeitet der Regisseur filmische Miniaturen, die sich mit der Rolle des ehemaligen KZ Außenlagers in Melk im Alltag der Schüler Innen auseinandersetzt. Bei der Filmvorführung in der Tischlerei wird eine Auswahl der Arbeiten vorgestellt und gemeinsam diskutiert.

Im Rahmen der Film-und Gesprächsreihe Ein Dorf in der Geschichte
Mit Arbeiten von Edgar Reitz, Egon Humer, Sebastian Brameshuber sowie Amateurfilmenaus den Sammlungen des Österreichischen Filmmuseums und des Bestandes "NÖ privat"
Kuratiert von Alejandro Bachmann

Die Veranstaltung findet in Kooperation der Kulturabrteilung Niederösterreich/ Kunst im öffentlichen Raum, der Wachau Kultur/ Tischerlei Melk und dem Zeithistorischen Zentrum Melk statt.
www.wachaukulturmelk.at
www.publicart.at
www.melkmemorial.at



 
LESUNG
Marlene Groihofer "Gelebt, erlebt, überlebt"


Donnerstag 24. Oktober 2019, 19 Uhr
Museum ERLAUF ERINNERT

Mit ihrem eindringlichen Video-Statement im Rahmen des Bundespräsidentschaftswahlkampfes hat sie 2016 nationale Bekanntheit erlangt: Die Auschwitz-Überlebende Gertrude Pressburger aus Wien. Die mehrfach ausgezeichnete Autorin Marlene Groihofer hat die berührenden Lebenserinnerungen von Frau Gertrude zu Papier gebracht. Groihofer hat die Erinnerungen der Wiener Auschwitz-Überlebenden Gertrude Pressburger unter dem Titel „Gelebt, erlebt, überlebt“ zu Papier gebracht.
Im Rahmen der Lesung wird Groihofer auch Originalzitate einspielen.

Die Veranstaltung findet in Kooperation der Gemeinde Erlauf mit dem Zeihistorischen Zentrum Melk und anlässlich des Jubiläums 25 Jahre Verein MERKwürdig - Eine Veranstaltung wider Gewalt und Vergessen statt.






 



Fotos: Wolfgang Wössner

Im Rahmen der Erlaufer Friedenstage 2019
Ein Dorf in der Geschichte

Vier Film-und Gesprächsveranstaltungen
Mit Arbeiten von Edgar Reitz, Egon Humer, Sebastian Brameshuber sowie Amateurfilmenaus den Sammlungen des Österreichischen Filmmuseums und des Bestandes "NÖ privat"
Kuratiert von Alejandro Bachmann

Das Museum ERLAUF ERINNERT und die Abteilung Kunst und Kultur/ Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich laden im Rahmen der Erlaufer Friedenstage zur Filmvorführung am

Samstag, 11. Mai 2019, 15.30 Uhr

Stunde Null (1977) Regie: Edgar Reitz

Museum ERLAUF ERINNERT
Kirchenplatz 3, 3253 Erlauf

Anschließendes Gespräch mit dem Regisseur Edgar Reitz und dem Kurator Alejandro Bachmann

Im Rahmen der jährlich praktizierten Gedenkkultur des Museums ERLAUF ERINNERT stellt das aus vier Programmpunkten bestehende Projekt »Ein Dorf in der Geschichte« erstmals das Medium Film ins Zentrum. Entlang seiner unterschiedlichen Spielarten, ausgehend von Erlauf an vier Orten in Niederösterreich und im Dialog zwischen AnwohnerInnen, Filmen und Gästen soll über das Jahr die Frage verhandelt werden, wel-che Rolle Dörfer im Nachdenken über und sich erinnern an Umwälzungen der Geschichte des 20. Jahrhunderts spielen: Wie spiegelt sich das vermeintliche Große in diesem kleinen und vertrautem Gefüge gesellschaft-lichen Zusammenlebens? Wird im Blick auf das Dorf – in seiner Überschaubarkeit und Verdichtung – vielleicht in besonderer Weise oder etwas Anderes sichtbar, das sonst in den Komplexitäten und Verstrickungen globaler Zusammenhänge schwer greifbar ist?

Weitere Information und Termine zur Reihe "Das Dorf in der Geschichte" in Golling, Melk und St. Pölten finden sie im Folder und Pressetext.

Ab 15 TeilnehmerInnen wird von Wien zu nach Erlauf ein Shuttelbus angeboten.
Ab Wien zwischen Universität und Rathauspark.
Abfahrt Erlauf: 13.30 Uhr, Rückfahrt: 20.00 Uhr
Um Anmeldung zur Busteilnahme wird gebeten bis zwei Tage vor jeweiligem Veranstaltungstermin unter +43 (0)2742 9005 13504 oder publicart@noel.gv.at




 
Im Rahmen der Film-und Veranstaltungsreihe
Ein Dorf in der Geschichte läd das Museum ERLAUF ERINNERT zur Filmvorführung

"Postadresse: 2640 Schlöglmühl", 1990, Regie: Egon Humer
am Freitag, den 7.Juni 2019
im
Kinosaal der Marktgemeinde Golling
3381 Golling an der Erlauf


Anschließendes Gespräch mit den Altbürgermeistern Theo Fischer und Helmut Wöginger

In GOLLING wird der stillgelegte Kinosaal für diesen Filmabend wieder zum Leben erweckt.
Egon Humer beleuchtet in seinem Dokumentarfilm die Auswirkungen der Schließung einer Papierfabrik auf die Gemeinde Schlöglmühl, ein Ereignis, das in vergleichbarer Weise auch in Golling stattgefunden hat: 1919 erwarb dort die Erste österreichische Jute-Spinnerei und -Weberei (HITIAG) eine Fabrik, baute Häuser eigens für die ArbeiterInnen und war bis 1945 eine der größten Textilfabriken in Europa – und der zentrale Arbeitgeber in Golling. Die Schließung der Fabrik 2001 war für den Ort ein erheblicher Einschnitt, in dem sich aber größere Tendenzen der Globalisierung widerspiegeln.
Im Gespräch mit den beiden Altbürgermeistern sollen die Parallelen zwischen den Ereignissen im Ort mit jenen aus dem Film herausgearbeitet und gemeinsam mit dem Publikum diskutiert werden.

Ab 15 TeilnehmerInnen wird von Wien zu nach Golling ein Shuttelbus angeboten.
Ab Wien zwischen Universität und Rathauspark.
Abfahrt Wien: 17.00 Uhr, Rückfahrt Golling: 22.00 Uhr
Um Anmeldung zur Busteilnahme wird gebeten bis zwei Tage vor jeweiligem Veranstaltungstermin unter +43 (0)2742 9005 13504 oder publicart@noel.gv.at

Eine Veranstaltung der Abteilung Kunst und Kultur/ Kunst im öffentlichen Raum
www.publicart.at



 
PROGRAMM ERLAUFER FRIEDENSTAGE 2019
11.-12.Mai 2019

SAMSTAG 11.Mai 2019


15.30 Uhr
Veranstaltungsbeginn im Museum ERLAUF ERINNERT
Begrüßungen und Ansprachen der Festredner

16.00 Uhr
Filmvorführung "Die Stunde Null" Regie: Edgar Reitz Jahr, BRD 1977, 112 min

18.00 Uhr
Podiumsdiskussion mit Kurator Alejandro Bachmann, Ehrengäste und Filmregisseur Edgar Reitz

19.00 Uhr
Beginn des Publikum-Teils am Kirchenplatz
1.Teil "Country Music" mit Michael Stone www.michaelstone.at/ Barbeque und Line-Dance
bis 21.00 Uhr

21.15 Uhr Fackelzug zur Feuerschale

21.30 Uhr Entzündung des Friedenfeuers
mit Segnung durch Pfarrer Eugene Ucheoma

22.00 Uhr 2. Teil Country Music & Line Dance

23.45 Uhr Fest-Ende

SONNTAG 12. Mai 2019

16.30 Uhr
Empfang/Einlass zum Konzert in der Pfarrkirche Erlauf

17.00 Uhr
Konzert „Männergesangsverein MGV 1850 YBBS“

18.30 Uhr
Umtrunk und Imbiss am Kirchenplatz





 
Im Rahmen der Kooperation mit dem Zeithistorischen Zentrum Melk:

Einladung zur GEDENKWANDERUNG und GEDENKFEIER
am 5. und 6. Mai 2019 in Melk und Roggendorf

Sonntag, 5. Mai 2019, 15.30 Uhr
Gedenkwanderung von der
Gedenkstätte Melk zum Mahnmal Roggendorf

Treffpunkt: KZ-Gedenkstätte Melk, Schießstattweg 2 Gemeinsam wandern wir von der KZ-Gedenkstätte bis zum Mahnmal am ehemaligen "KZ-Haltepunkt" in Roggendorf.
Die Wanderung über ca. 7,5 km dauert rund 1,5 bis 2 Stunden. Abschluss in Roggendorf. Rückfahrmöglichkeit nach Melk vorhanden.

Montag, 6. Mai um 10.30 Uhr
Gedenkfeier Melk

Einladung zur jährlichen Begegnung mit Überlebenden des Konzentrationslagers Melk und deren Angehörigen. Montag,
KZ-Gedenkstätte Melk, Schießstattweg 2
(bei Schlechtwetter in der Kaserne Melk)
Inhaltliche und musikalische Gestaltung
zum Jahresthema "Niemals Nummer. Immer Mensch" durch SchülerInnen des Stiftsgymnasiums Melk.

Eine Veranstaltung des Vereins MERKwürdig/ Zeithistorisches Zentrum Melk in Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Mauthausen, dem Mauthausenkomitee und der Abteilung Kunst und Kultur des Landes Niederösterreich.




 


Ausstellungseröffnung,
Heidi Schatzl, „THE EXAMINED LIFE / DAS GEPRüFTE LEBEN.
ERNST F. BROD (1901–1978)“


Sonntag, 10. März 2019, 17:00 Uhr
GEMEINDEAMT ERLAUF


Es sprechen:
Franz Engelmaier (Bürgermeister)
Christian Rabl (Zeithistoriker, Melk Memorial)
Cornelia Offergeld (Kuratorin)
und die Künstlerin

Musik: Trachtenkapelle Erlauf

Die permanente Rauminstallation im 1. Stock des Gemeindeamtes Erlauf können Sie bei freiem Eintritt zu den Amtszeiten besuchen.
MO–MI, FR: 08:00–12:00 Uhr
DO: 07:00–12:00 und 14:00–18:00 Uhr.







 
Kooperation:
Museum ERLAUF ERINNERT und Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich
Neue Partnerschaft zweier Zeitgeschichte-Institutionen


Das Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich und ERLAUF ERINNERT werden in den kommenden zwei Jahren verstärkt zusammenarbeiten. Die Kooperation reicht von Vernetzungstreffen über gemeinsame Ausstellungen, Vermittlungsmaßnahmen, Veranstaltungen, Publikationen und Fortbildungsmaßnahmen bis hin zur gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit.
Vereinbart wurde auch eine Ticketkooperation mit jeweils einem Euro Rabatt.
Das Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich versteht sich als Knoten im Netzwerk von Museen und Ausstellungshäusern in Niederösterreich, die sich explizit mit Zeitgeschichte befassen“, erklärt der wissenschaftliche Leiter Christian Rapp. „In dieser Funktion gehen wir gezielt auf einzelne Institutionen in verschiedenen Landesvierteln zu, die über einen dauerhaften musealen Betrieb verfügen, die aktuellen Forschungsdiskurse reflektieren, zeitgemäße Vermittlungsprogramme anbieten und sich durch eine besucherorientierte Präsentation auszeichnen. Dies trifft auf das Museum ERLAUF ERINNERT in höchstem Maße zu und so freuen wir uns auf die Zusammenarbeit.“





 

Fotos: Christian Rabl

"Haben Orte Erinnerungen? Und was hat das mit uns zu tun?"
Ein Projekt mit SchülerInnen des Interact Clubs des Schulzentrums Ybbs


Im Rahmen eines dreiteiligen Projekts besuchten die SchülerInnen am 19. Oktober 2018 das Museum ERLAUF ERINNERT und die Gedenkstätte des KZ-Außenlagers in Melk.
Nach der theoretischen Auseinandersetzung mit historischen Quellen aus der Zeit des Nationalsozialismus und den künstlerischen Formen von Erinnerungs-und Gedenkkultur sammelten die Jugendlichen in Erlauf und Melk Material für ihre eigenen "Gedenkclips".
Die Ergebnisse des künstlerischen Forschens werden am 12. Dezember im Haus der Geschichte in Wien präsentiert.

Konzept uns Durchführung: Wolfgang Fehrerberger, Christian Rabl und Johanna Zechner

Ein Projekt des Verein MERKwürdig und des Museum ERLAUF ERINNERT im Kooperation mit dem Schulzentrum Ybbs.

Gefördert durch Kulturkontakt Austria "Geschichte gemeinsam verhandeln" im Rahmen des Gedenkjahres 2018.









 



Fotos © Wolfgang Wössner

Lesung, Gespräch, Konzert
UND ALLE WINKTEN. Im Schatten der Autobahn
von Bruno Schernhammer


Donnerstag, 4. Oktober 2018, 18.30 Uhr
Museum ERLAUF ERINNERT, Kirchenplatz 3, 3253 Erlauf

Angesiedelt in einen Dorf an einer oberösterreichischen Autobahnbrücke, vereint Bruno Schernhammers Roman viele Geschichten. Sie ranken sich um die Autobahn als Inbegriff des Fortschritts und als Nationalsozialistisches Vorzeigeprojekt, als landschafts- und lebensformende Architektur und als der Ort elender Zwangsarbeit. Der Autor lässt seine LeserInnen die Perspektive zwischen den Jahrzehnten und den Identitäten wechseln und zeichnet damit ein vielschichtiges und berührendes Bild.

Im Anschluss an die Lesung gewährt ein Gespräch zwischen Bruno Schernhammer und Johanna Zechner (Kuratorin Museum ERLAUF ERINNERT) Einblicke in dessen Recherche und Schreiben und lässt eventuellen regionalen historischen Parallelen vor Ort nachspüren.

Konzert: Edith Lettner (Saxophon)
Lettner’s musikalisches Zuhause ist der Jazz, die freie Improvisation wie afrikanische und orientalische Musik. 2005 gründete sie ihr eigenes Jazzensemble FREEMOTION. Die neue CD mit dem Titel „Taking Off“ (2018) wurde in New York und in Wien präsentiert und fand große Anerkennung.





 


Heidi Schatzl "Die Manuskripte des Ernst F. Brod"

Aber ich gehöre zu den Auswanderern und wir alle haben etwas gemeinsam, wir schauen ganz anders als Ihr auf unsere Vergangenheit zurück.
Ernst F. Brod (1901–1978)

Der Österreicher Ernst F. Brod (1901–1978) zog 1934 aus, um "ein Mensch unter Menschen zu werden". Nach Stationen in Paris und der Türkei begann er am zweiten Jahrestag der Befreiung von Auschwitz mit dem Schreiben seiner Autobiografie. Das Künstlerinnenbuch von Heidi Schatzl enthält in einer Serie von 15 Heften eine Auswahl der getippten Manuskripte und gibt Einblick in private Fotoalben und Archive.
Die bisher unveröffentlichten insgesamt 2000 Seiten seiner Autobiografie erzählen vom Zusammenleben im Dorf, von Antisemitismus, Flucht, Ermordung und Restitution, im Besonderen aber von seiner Verbundenheit zu jenem Dorf Erlauf, in dem Brods Familie keinen Schutz fand.
Dem Buch in Form einer Archivbox beigelegt ist eine Broschüre mit wissenschaftlichen Beiträgen, die auch ein Gespräch mit Ernst F. Brods Tochter, sowie die musikalische Interpretation von Brods Lebensgeschichte durch das Roman Britschgi Quartett auf CD.

ISBN 978-3-85476-570-7

368 Seiten
Euro 30,-
Box, 16 Hefte, Musik-CD
Format: 17 x 22 x 4,8 cm
Mandelbaum Verlag, erschienen Mai 2018

Herausgegeben von
Katharina Blaas-Pratscher und Katrina Petter

Mit Beiträgen von Cornelia Offergeld, Andreas Suttner, Katharina Prager, Charlotte E. El Shabrawy, Heidi Schatzl, Ernst F. Brod und den musikalisch verfassten „Notions“ des Roman Britschgi Quartetts.



 
FRIEDENSTAGE ERLAUF 2018
Ausstellungseröffnung und Buchpräsentation


Samstag, 12. Mai um 16.00 Uhr
im Museum ERLAUF ERINNERT
Kirchenplatz 3
3253 Erlauf

Programm:
16.00 Uhr Buchpräsentation und Ausstellungseröffnung
Museum ERLAUF ERINNERT
18.30 Uhr Dämmerschoppen vor dem Museum Trachtenkapelle Erlauf
21.30 Uhr Friedensfackelzug und
Entzündung des Friedensfeuers

Buchpräsentation und Ausstellungseröffnung
„Dear Ernst F. Brod, – eine Antwort“
ein Projekt der 6C Stiftsgymnasium Melk von Heidi Schatzl und Maria Theresia Moritz

Es sprechen
Franz Engelmaier, Bürgermeister Marktgemeinde Erlauf
Cornelia Offergeld, Kuratorin
Anton Eder, Direktor Stiftsgymnasium Melk
Gerhard Karner, Zweiter Präsident des Niederösterreichischen Landtags, in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leiter

Gespräch zum Buch
„Die Manuskripte des Ernst F. Brod“

mit Heidi Schatzl, Charlotte E. El Shabrawy und Andreas Suttner

Musik
Roman Britschgi Quartett


Moderation
Petra Erdmann


Ausstellung
„Dear Ernst F. Brod, – eine Antwort“
Ein Projekt der 6C des Stiftsgymnasiums Melk
von Heidi Schatzl und Maria Theresia Moritz in Kooperation mit den Lehrenden Angela Stadlmann, Michael Grill und Silvia Zeller. Aufbauend auf die lebensgeschichtlichen Aufzeichnungen Ernst F. Brods (1901–1978), die die Künstlerin 2017 im Museum ERL AUF ERINNERT in das Wandrelief „The Examined Life / Das geprüfte Leben“ übertragen hat.



Fotos: Wolfgang Wössner




 
Präsentation Zwischenräume
Website und Ausstellung zu Erinnerungsorten
rund um Erlauf und Melk

Donnerstag, 15. März um 18.30 Uhr
im Museum ERLAUF ERINNERT
Kirchenplatz 3
3253 Erlauf

Ein Gespräch zur Vermittlung und Vernetzung regionaler Gedenkinitiativen mit
Alfred Benesch (Landschaftsarchitekt, Melk/Roggendorf)
Hans Hochstöger(Filmemacher, Hofamt Priel)
Manfred Zwirner (Chronist, Golling) u.a.
Moderation: Alexander Hauer (Verein MERKwürdig)

Das Projekt Zwischenräume widmet sich Plätzen
nationalsozialistischer Verbrechen und den Ergebnissen
einer sich wandelnden Erinnerungskultur in der
Region rund um Erlauf und Melk. Eine Website als
Wissens- und Vermittlungsplattform verbindet nun Orte
und Initativen in der Region mit dem Ziel, die
Erinnerung an Widerstand und Verfolgung während der
Zeit des Nationalsozialismus wach zu halten.

Hofamt Priel
Golling an der Erlauf
Erlauf
Pöchlarn
Melk
Roggendorf
St. Lorenz

Ein Projekt des Museums Erlauf Erinnert (Remigio Gazzari, Johanna Zechner) in Kooperation mit dem Verein MERKwürdig, Melk (Christian Rabl)
gefördert aus Mitteln des Bundeskanzleramts

Programmierung und Gestalung: althaler + oblasser




 
"The Exmanined Life - Eine Antwort"
Ein Projekt der Klasse 6C des Stiftsgymnasiums Melk mit Heidi Schatzl und Maria Theresia Moritz im Museum ERLAUF ERINNERT

In dem mehrteiligen Vermittlungsprojekts setzten sich die SchülerInnen des Stiftsgymnasiums schrittweise mit der lebensgeschichtlichen Aufzeichnung von dem, in Erlauf geborenen, Ernst Brod auseinander.
Dieser hat in seinen letzten 10 Lebensjahren 2.000 Seiten geschrieben, auf denen er einerseits seine nie erloschene Liebe zu Erlauf ausdrückte als auch verstehen wollte, warum gerade hier seine Mutter und sein Bruder dem Raubmord der Nationalsozialisten zum Opfer fallen konnten. Teils begleitet von der Künstlerin und der Kulturvermittlerin, teils im Unterricht und teils selbstständig sind Workshop-Einheiten außerhalb der Schule auch im Museum Erlauf Erinnert geplant.
Die jetzige Ausstellung, eine Wandinstallation von Heidi Schatzl auf der Grundlage von Brods Manuskript, wird mit den Antworten der Jugendlichen ergänzt und umgebaut und zu den Erlaufer Friedenstagen am 12. Mai 2018 feierlich eröffnet.

Am Dienstag, den 28. November 2017 besuchte die 6C erstmals das Museum in Erlauf, wo ein von der Künstlerin Heidi Schatzl und der Kunstvermittlerin Resi Moritz organisierter Workshop stattfand.

Link zur Fotostrecke und Bericht zum Workshop auf der Website des Stiftsgymnasiums
http://www.stiftsgymnasium-mel...

Link zur Fotostrecke des Workshops in der Schule am 6. 12.2017
http://www.stiftsgymnasium-mel...





 
Informationstermin für Lehrerinnen und Lehrer

Donnerstag, den 28. September 2017 um 17-19 Uhr


Programm:
Das KuratorInnenteam führt Sie durch die Ausstellung. Im Anschluss stellen wir Ihnen das Vermittlungsprogramm vor und laden Sie zu einem Glas Sekt ein.

Zum Vermittlungsangebot "In Erinnerung an..."
Was hat die Geschichte eines Ortes wie Erlauf mit Kunst und Erinnerungskultur zu tun? Von dieser und anderen spannenden Fragen geht das Vermittlungsangebot von ERLAUF ERINNERT aus. Nach einer kurzen Einführung erkunden die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen ausgewählte Themen der Ausstellung und finden persönliche Bezüge, die in den anschließenden gemeinsamen Ausstellungsrundgang einfließen. Geschichtsvermittlung entlang persönlicher Zugänge hat zum Ziel diese komplexen historischen Themen altersgemäß aufzubereiten und zu vermitteln.

Altersstufe: ab der 8. Schulstufe
Dauer: 2 Stunden
Kosten: 3 Euro/ Schülerin und Schüler
Anmeldung unter: 02757-6221 oder 02757-61053, erlauf@friedensgemeinde.at


Bis April 2018 ist im Veranstaltungsraum des Museums die Ausstellung „THE EXAMINED LIFE / DAS GEPRÜFTE LEBEN. Die Manuskripte des Ernst F. Brod –eine Autobiographie des 20. Jahrhunderts“ der Künstlerin Heidi Schatzl zu sehen.Als US-Amerikaner hinterließ Ernst F. Brod (1901 –1978) ein 2000-seitiges Manuskript, in dem er immer wieder auf seinen Herkunftsort Erlauf zurückkommt. Der 1934 Emigrierte zeichnete in diesem das Bild einer verrohenden Gesellschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert und den trotzdem erfahrenen Solidaritäten. Heidi Schatzl hat für ERLAUF ERINNERT das Manuskript in eine Rauminstallation übertragen, das die BesucherInnen förmlich in Brods Leben eintauchen lässt.

Wir freuen uns Sie bei unserem Informationsabend im Museum ERLAUF ERINNERT zu begrüßen!

Maria Theresia Moritz und Christian Rabl, Vermittlungsteam

Anmeldung erbeten unter:
erlauf@friedensgemeinde.at oder Tel +43 2757 61053



 
Buchpräsentation
HELMUT KORHERR: UNHEIL HITLER!
Texte gegen den Nationalsozialismus


Samstag, 16. September 2017, 16 Uhr
im Museum ERLAUF ERINNERT


Szenische Lesung
Mit Erika Deutinger, Kurt Hexmann und Helmut Korherr
Musik: Maren Rahmann & Rudi Görnet


Das Buch "UNHEIL HITLER!" beinhaltet sieben Werke des Schriftstellers Helmut Korherr; darunter eine szenisch aufbereitete Betrachtung des Salon Zuckerkandls, zwei Essays über die jüdischen Kabarettisten Fritz Grünbaum und Roda Roda, einen dramatischen Text über das Überleben Viktor Frankls im KZ, ein Interview mit Hermann Broch, ein Konversationsstück mit dem Titel Exil Los Angeles (Fritzi Massary und Helene Thimig in der amerikanischen Emigration) und abschießend erzählt Katia Mann aus dem Leben mit ihrem Mann Thomas Mann und der Zeit im Exil.

Alle Texte haben eines gemeinsam: die unheilvolle Auswirkung der Machtergreifung von Adolf Hitler.

240 Seiten, Klappenbroschur fadengeheftet, 13 x 20 cm
ISBN 978-3-902717-39-9, € 18,--

Shuttlebus von Wien nach Erlauf
Ab Wien zwischen Universität und Rathauspark / (Rathausplatz 5)
Abfahrt 14.00 Uhr, Rückfahrt ca. 18.00 Uhr
Unkostenbeitrag: 5 Euro
Anmeldung für Bus und Veranstaltung bis 8. September 2017 erforderlich:
Noe-literaturedition@noel.gv.at, Tel: 02742 9005 13104

Weitere Information unter:
www.literaturedition-noe.at

Eine Veranstaltung der Abteilung Kunst und Kultur mit der Marktgemeinde Erlauf.




 
Anlässlich der Friedenstage 2017
lädt das Museum ERLAUF ERINNERT zur Eröffnung

THE EXAMINED LIFE / DAS GEPRÜFTE LEBEN*
Die Manuskripte des Ernst F. Brod –eine Autobiographie des 20. Jahrhunderts
von Heidi Schatzl
 

am Samstag, 6. Mai 2017, 18.00 Uhr 

Es sprechen:
Franz Engelmaier, Bürgermeister Marktgemeinde Erlauf
Mag.a Cornelia Offergeld, Kuratorin 

Präsentation "Archiv der Geschichte",
Johanna Zechner, Kuratorin

Dipl. Ing. Georg Strasser, Abgeordneter zum Nationalrat
in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner

Musikalische Uraufführung: "Notions of movement" 
Roman Britschgi Quartett (IT / NL / ES / CH)

Als US-Amerikaner hinterließ Ernst F. Brod (1901 –1978) ein 2000-seitiges Manuskript, in dem er immer wieder auf seinen Herkunftsort Erlauf zurück-kommt. Der 1934 Emigrierte zeichnete in diesem das Bild einer verrohenden Gesellschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert und den trotzdem erfahrenen Solidaritäten. Die Künstlerin Heidi Schatzl hat für ERLAUF ERINNERT das Manuskript in eine Rauminstallation übertragen, das die BesucherInnen förmlich in Brods Leben eintauchen lässt.

*Titel nach John F. Brod und Dank an Charlotte El Shabrawy

Programm der Friedenstage 2017
finden sie hier
http://www.friedensgemeinde.at...




 
Das Museum ERLAUF ERINNERT
lädt zum Museumsfrühling Niederösterreich 2017

Anlässlich des Internationalen Museumstags unter dem Motto "Spurensuche. Mut zur Verantwortung!" bietet ERLAUF ERINNERT ein Sonderprogramm:

Samstag, 20. Mai 2017

14.00 Uhr
Publikumsgespräch mit der Künstlerin Heidi Schatzl zu ihrer Installation "The Examined Life/ Das geprüfte Leben. Die Manuskripte des Ernst F. Brod – eine Autobiographie des 20. Jahrhunderts"

Musik zur Dämmerstunde und Ausklang mit Erfrischungen

Sonntag, 21. Mai 2017

14.30 Uhr -15.30 Uhr
Spurensuche im Archiv der Geschichte: Gespräch mit den Heidi Schatzl und Johanna Zechner und zum Sammeln und Arbeiten mit historischen Materialien.

15.30 Uhr – 16.00 Uhr
Pause und kleine Erfrischungen

16.00 Uhr – 18.00 Uhr
Publikumsgespräch mit der Künstlerin Heidi Schatzl zur Installation "The Examined Life / Das geprüfte Leben. Die Manuskripte des Ernst F. Brod – eine Autobiographie des 20. Jahrhunderts"

Ausklang mit Erfrischungen

50% Eintrittsermäßigung für Erwachsene und freier Eintritt für Kinder und Jugendliche

Mit ihrer Installation "The Examined Life / Das geprüfte Leben" lädt die Künstlerin Heidi Schatzl Besucher_innen des Museums ERLAUF ERINNERT ein, in die Autobiographie des aus Erlauf emigrierten Ernst F. Brod einzutauchen. Auf 2.000 autobiografischen, in politische und historische Kontexte gesetzten Seiten rekonstruierte dieser das frühe 20. Jahrhundert aus der Sicht eines Erlaufers, der weggehen musste, um zu überleben. Ernst F. Brod liefert ein rares Dokument von Lebensverhältnissen während der Monarchie, der ambivalenten Zwischenkriegszeit sowie beider Weltkriege. Der Bauingenieur, der 1934 zu Fuß nach Paris aufbrach, konnte seine in Erlauf zurückgebliebene Familie auch Ende 1937 nicht zum Weggehen bewegen. Seine Mutter und sein Bruder wurden nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten enteignet, deportiert und ermordet.

Mit Blick auf das ehemalige Warenhaus Brod verdichtet Heidi Schatzl im Veranstaltungsraum eine Auswahl der getippten Seiten, die dem Museum von Ernst F. Brods Tocher anvertraut wurden, zu einem Wandrelief, das sie mit Bildmaterial und Zeitmarkierungen ergänzt hat. Ihre Rauminstallation wird zudem von vier Säulen gestützt; sie basieren auf Ernst F. Brods politischem Denken und seiner Mitarbeit am Aufbau der frühen Moderne (u.a. beim Parlament in Ankara).

Obwohl sich Ernst Brod mit seiner Frau und seinen Kindern in Kalifornien eine neue Existenz aufbauen konnte, verlor er nie den Kontakt zu Erlauf. Ihm und einem zweiten jüdischen Emigranten, Frank Schanzer, ist die heutige Bekanntheit des Treffens der Generäle Reinhart und Dritschkin zu verdanken, die in Erlauf zusammentrafen, um das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa zu feiern.

Die Installation von Heidi Schatzl ist bis April 2018 im Museum ERLAUF ERINNERT zu sehen.



 
Einladung zur Veranstaltung des Kulturverein Erlauf

20 Jahre Kraus-Kassegg Literaturpreis
IN MEMORIAM GISELA OFENBÖCK
Bekanntes und Unbekanntes aus dem Nachlass

Freitag , 18. November 2016 um 19 Uhr

Musikalische Begleitung: Karin Thier

Freiwillige Spenden sind erbeten.
Ab 18 Uhr kann die Dauerausstellung des Museums ERLAUF ERINNERT zum Sonderpreis von € 3,- besucht werden.



 
Dem Museum ERLAUF ERINNERT wurde am 6. Oktober 2016 das Museumsgütesiegel des österreichischen Museumsbundes verliehen wurde.


Foto: Margit Fröhlich

Bericht auf ORF ON:
http://noe.orf.at/news/storie...

Die Verleihung der Museumsgütesiegel 2016 fand im Rahmen des Österreichischen Museumstages von 6. - 8. Oktober in Eisenstadt statt.



 

Franz Wiesenhofer vom Erlauftaler Bildungskreis im Gespräch mit
ZeitzeugInnen aus Erlauf


Erlaufer Trachtenmusikkapelle vor dem Museum
Fotos: Remigio Gazzari

Die "ORF Lange Nacht der Museen" rund um und im Museum ERLAUF ERINNERT

Am Samstag, den 1. Oktober 2016, findet in ganz Österreich die "ORF-Lange Nacht der Museen“ statt. Bereits zum 17. Mal initiiert der ORF die Kulturveranstaltung.

Programm anlässlich der ORF langen Nacht im Museum ERLAUF ERINNERT:
18:00
Schnitzeljagd für Kinder
via Speech Code – mit Preisen
19:00
Die Kuratorinnen Remigio Gazzari und Johanna Zechner begleiten durch das Museum
von 19:00 bis 23:00
Meditativer Friedensweg
Es besteht stündlich die Gelegenheit zur Teilnahme am "Meditativen Friedensweg" der Kirche Erlauf.
20:00
Zeitzeugen erzählen – „Erinnerungen an den 8. Mai 1945“
Ein moderierter Abend mit bekannten und neuen Zeitzeugen.
ab 22:30
Feuerzauber am Marktplatz
Mit musikalischer Untermalung.



 
Wir freuen uns, dass das Museum ERLAUF ERINNERT für die Auszeichnung Orte des Respekts nominiert wurde.







 
Informationstermin für Lehrerinnen und Lehrer

Donnerstag, den 22. September 2016 um 17:00


Das Team Museum ERLAUF ERINNERT freut sich Ihnen das 2015 eröffnete Museum, die Ausstellung und das Vermittlungsprogramm für Schulklassen vorzustellen.

Das Museum ERLAUF ERINNERT beschäftigt sich mit dem Geschichte des 2. Weltkrieges und des Kriegsendes, dem Nationalsozialismus und seinen Folgen, mit Erinnerungskultur, sowie mit der Wirkung von zeitgenössischer Kunst, die im öffentlichen Raum von Erlauf eine lange Tradition hat.
All diese Themen werden in der neu geschaffenen Ausstellung am Beispiel des kleinen Ortes Erlauf behandelt, sind somit leicht vermittelbar und richten sich insbesondere an die nachfolgenden Generationen, die zur Zeit des NS-Regimes und des Krieges in Europa kaum persönliche Bezüge haben. Umso wichtiger erscheint die Bildungsarbeit mit jungen Menschen in diesem Zusammenhang.

Programm:
Das Kuratorinnenteam führt Sie durch die Ausstellung.
Maria Theresa Moritz (Kunst-und Kulturvermittlerin) stellt Ihnen das Vermittlungsprogramm für Schulklassen ab der 8. Schulstufe vor.
Im Anschluss laden wir zu einem Glas Sekt ein.

Zum Vermittlungsangebot "In Erinnerung an..."
Im Fokus steht die partizipative Annäherung an Zeitgeschichte, Erinnerungskultur und Kunst. Nach einer kurzen Einführung erkunden die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen ausgewählte Themen der Ausstellung und finden persönliche Bezüge die in den gemeinsamen Ausstellungsrundgang einfließen. Die Geschichtsvermittlung entlang persönlicher Zugänge und Assoziationen hat zum Ziel die komplexen
historischen Themen altersgemäß aufzubereiten und zu vermitteln.
Alter: ab der 8. Schulstufe
Dauer: 2 Stunden
Kosten: Eintritt 3 Euro/ Schülerin und Schüler, Vermittlungsprogramm gratis

Anmeldung erbeten unter:
erlauf@friedensgemeinde.at oder Tel +43 2757 61053



 
Noch bis 30. Oktober 2016:
Ausstellung von Manaf Halbouni
"Wollt ihr Freiheit"



Fotos: Wolfgang Wössner

Wollt ihr Freiheit" ist der Titel der mehrteiligen temporären Installation des deutsch-syrischen Künstlers Manaf Halbouni, die das Museum ERLAUF ERINNERT mit dem Außenraum verbindet. Zwei aus Beton gegossene Skulpturen und ein Wandrelief bilden den zentralen Teil der Installation. Eine Skulptur gibt das arabische Wort für "Unterdrückung" wieder, das Relief den Satz "Wollt ihr Freiheit". Mit ihm erinnert der Künstler an die Demonstrationen zu Beginn des Bürgerkriegs in Syrien, bei denen Einsatzkräfte Demonstranten diese rhetorische Frage stellten, während sie auf die Menschen einschlugen. "Beton strahlt für mich sowohl Stärke und Macht als auch Widerstand gegenüber allem aus. Er besitzt sogar eine kriegerische und zerstörerische Gewalt, die mit einer gewissen Gefühllosigkeit und Nüchternheit einhergeht", sagt Manaf Halbouni. Die Skulptur „Heller Stern“ im Außenraum ergänzt die Denkmäler der Amerikanerin Jenny Holzer und des Russen Oleg Komov, die für das Ende des Zweiten Weltkrieges stehen. Mit dem über gepresste Autoschrottteile gegossenen Betonquader verweist Halbouni auf die Kriege der Gegenwart und die Ruinen, die sie hinterlassen, aber auch auf die Hoffnung der Menschen, diese wiederaufzubauen. Der in ihn eingelassene Stern, ein zentrales Formelement in der orientalischen Architektur, hat dagegen grenzüberschreitende symbolhafte Bedeutungen in unterschiedlichen Kulturkreisen.
Eine Verbindung zur Gegenwart stellen auch die Interventionen des Künstlers in den Vitrinen des Museums dar. So ergänzte er zum Beispiel eine Vitrine mit historischen Dokumenten durch seinen syrischen Pass und Auszüge aus seinem Briefverkehr mit der Deutschen Bundeswehr, die ihn vom Militärdienst ausschloss, oder ließ die Namen auf den Sesseln im Veranstaltungsraum durch die arabische Bezeichnung für "Der unbekannte Soldat" erweitern.
(Cornelia Offergeld)



 
Schriftverkehr

Im Mai 2016 errichtete der deutsch-syrische Künstler Manaf Halbouni mit der Zustimmung der Friedensgemeinde Erlauf seine Skulptur "Heller Stern". Der Künstler verweist mit seiner Arbeit auf gegenwärtige Kriege und die dadurch entstehenden Ruinen aus Beton und Eisen sowie auf Ausgrenzung und Flucht: eine Thematik, die offenbar polarisiert. Anonyme BürgerInnen ergänzten das Kunstwerk mit weiteren Attributen und hinterließen - teils polemische - Nachrichten, auf die Halbouni ebenfalls schriftlich antwortete.




Fotos: Wolfgang Wössner, Gemeinde Erlauf, Johanna Zechner



 
Vom 18. bis 21. April goss Manaf Halbouni in einem Zelt auf dem Erlaufer Hauptplatz seine Skulpturen. Auf diese Weise lud der Künstler die Bewohner_innen von Erlauf ein, an dem Entstehungsprozess der Skulpturen teilzuhaben und sich dazu auszutauschen.

Seine Arbeiten sind noch bis 30. Oktober im Museum ERLAUF ERINNERT und beim Denkmal von Jenny Holzer zu sehen.



Fotos: Wolfgang Wössner



 
Informationstermin für Lehrerinnen und Lehrer

Dienstag, den 24. Mai 2016 um 17:00


Das Team Museum ERLAUF ERINNERT freut sich Ihnen das 2015 eröffnete Museum, die Ausstellung und das Vermittlungsprogramm für Schulklassen vorzustellen.

Das Museum ERLAUF ERINNERT beschäftigt sich mit dem Geschichte des 2. Weltkrieges und des Kriegsendes, dem Nationalsozialismus und seinen Folgen, mit Erinnerungskultur, sowie mit der Wirkung von zeitgenössischer Kunst, die im öffentlichen Raum von Erlauf eine lange Tradition hat.
All diese Themen werden in der neu geschaffenen Ausstellung am Beispiel des kleinen Ortes Erlauf behandelt, sind somit leicht vermittelbar und richten sich insbesondere an die nachfolgenden Generationen, die zur Zeit des NS-Regimes und des Krieges in Europa kaum persönliche Bezüge haben. Umso wichtiger erscheint die Bildungsarbeit mit jungen Menschen in diesem Zusammenhang.

Programm:
KuratorInnenteam (Johanna Zechner, Cornelia Offergeld, Remigio Gazzari) führt Sie durch die Ausstellung.
Maria Theresa Moritz (Kunst-und Kulturvermittlerin) stellt Ihnen das Vermittlungsprogramm für Schulklassen ab der 8. Schulstufe vor.
Im Anschluss laden wir zu einem Glas Sekt ein.

Anmeldung erbeten unter:
erlauf@friedensgemeinde.at oder Tel +43 2757 61053



 


Fotos © Wolfgang Wössner

Programm zu den Friedenstagen Erlauf 2016

Freitag, 6. Mai 2016, 19:00
Präsentation des Films „ERLAUF ERINNERT“
von Maria Stipsicz
im Gasthaus Mostlandl in Erlauf
Anlässlich des ersten Geburtstags bietet der Film von Maria Stipsicz einen Rückblick auf die Eröffnung und die Friedenstage 2015. Mit Interviews mit Erlaufer_innen, den Museumsmacher_innen und den Nachfahren_innen stellt die Filmemacherin die teilweise sehr persönlichen Geschichten des Museums in den Mittelpunkt ihrer Dokumentation.

Samstag, 7. Mai 2016, ab 17:00

Eröffnung der Installation
„Wollt ihr Freiheit” von Manaf Halbouni

und
Buchpräsentation
ERLAUF ERINNERT, Begleitband zum Museum der Friedensgemeinde



Programm:

17:00 Treffpunkt beim Mahnmal Jenny Holzer,
Musik: Großmütterchen Hatz Salon Oskar

18:00 Eröffnung Manaf Halbouni
Es sprechen:
Bürgermeister Franz Engelmaier
Cornelia Offergeld, , Kunsthistorikerin
Karl Moser, Abgeordneter zum NÖ Landtag in Vertretung von Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll

Für Erlauf plante der deutsch-syrische Künstler Manaf Halbouni eine mehrteilige Installation. Im Museum werden neben Interventionen in der permanenten Ausstellung zwei aus Beton gegossene Skulpturen zu sehen sein. Die eine gibt das arabische Wort für „Unterdrückung“, die andere den arabischen Satz „Wollt ihr Freiheit“ wieder – jene rhetorische Frage, die Einsatzkräfte zu Beginn des syrischen Bürgerkrieges Demonstrant_innen stellten, während sie diese verprügelten.

Im Außenraum wird Halbouni neben den beiden Denkmälern von Jenny Holzer und Oleg Komov, die für das Ende des Zweiten Weltkrieges stehen, eine Skulptur mit dem Titel "Heller Stern" installieren.

19:00 Buchpräsentation und Gespräch
ERLAUF ERINNERT, Zeitgeschichte, Erinnerungskultur und Kunst im öffentlichen Raum
mit Wolfgang Kos (Kulturhistoriker), Remigio Gazzari (Kurator), Tatiana Lecomte (Künstlerin) und Uli Marchsteiner (Ausstellungsdesigner)

ERLAUF ERINNERT, Begleitband zum Museum der Friedensgemeinde Erlauf
Der Begleitband "ERLAUF ERINNERT. Zeitgeschichte, Erinnerungskultur und Kunst im öffentlichen Raum" bietet eine Auflistung aller Ausstellungsobjekte, Zeitzeug_innenzitate, Bildmaterial zur Ausstellung und den Kunstprojekten in Erlauf, zwei aktuelle künstlerischen Beiträge sowie eine Reihe kulturwissenschaftlicher Texte zum Museum.
mit Beiträgen von Katharina Blaas-Pratscher, Remigio Gazzari/Johanna Zechner, Manaf Halbouni, Wolfgang Kainzner, Wolfgang Kos, Tatiana Lecomte, Uli Marchsteiner, Sasa Markus, Cornelia Offergeld, Jörg Skriebeleit.
Herausgegeben von / Edited by:
Katharina Blaas-Pratscher, Remigio Gazzari, Uli Marchsteiner,
Cornelia Offergeld, Johanna Zechner
Für das Amt der Niederösterreichischen Landesregierung,
Abteilung Kunst und Kultur, St. Pölten
Studien Verlag, Innsbruck 2016
| ISBN 978-3-7065-5576-0 |

Shuttlebus am 7. Mai 2016 nach Erlauf, ab Wien zwischen Universität und Rathauspark.
Abfahrt: 15:00, Rückfahrt: ca. 21:00 Unkostenbeitrag: EUR 5,-.
Um Anmeldung bis 3. Mai 2016 wird gebeten unter +43 (0) 2742 9005 16273.

Fotos © Wolfgang Wössner




 
"Einer, der nicht hassen konnte..."
Karl Farkas Emigration und Heimkehr

Präsentation der Publikation
am 5. März 2016 um 16 Uhr
im Museum ERLAUF ERINNERT
Literatur & Biografie:Klaus Haberl liest Gedichte von Karl Farkas, Katharina Strasser erzählt dazu aus seinem Leben.

Im Rahmen der Präsentation werden Dokumente aus dem Nachlass Karl Farkas gezeigt, die bis zum 24. April 2016. im Museum ERLAUF ausgestellt sind.
Kuratorin: Katharina Strasser

Verbindliche Anmeldung bis. 1. März 2016:
Brigitte.hoffmann@noel.gv.at
Tel: 02742/ 9005 13104

Karl Farkas (1893-1971) gilt als einer der wichtigsten Schauspieler und Kabarettisten seiner Zeit. Mit seinen Bilanzen und Doppelconférencen schrieb er sich unwiderruflich in das kollektive Gedächtnis ein und ist nach wie vor ein Fixstern der Österreichischen Kabarettszene. In der Erinnerung Vieler setzt das Schaffen und Wirken von Karl Farkas erst jedoch ab den 50iger Jahren mit dem Kabarett Simpl ein, in dem er die künstlerische Leitung inne hatte und bis zu seinem Tod Star des Ensembles war. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass Karl Farkas 1938 gezwungen war, vor den sich veränderten politischen Zuständen und deren Auswirkung zu flüchten.
Mit 45 Jahren gelang ihm im letzten Augenblick noch die Flucht vor dem NS Regime. Eine Flucht, die fast drei Jahre dauern sollte und ihn über die Tschechoslowakei, Frankreich, Spanien, Portugal und in den rettenden Hafen von New York führte.
8 Jahre später kehrte Karl Farkas nach Österreich zurück.

In der Sammlung der Dokumentationsstelle für Literatur in Niederösterreich befindet sich ein Teilnachlass (Manuskripte, Fotos, Lebensdokumente) von Karl Farkas.
Die Dokumente dieses Bestandes sind Basis der Ausstellung, die die Geschichte seiner Vertreibung und Flucht, seinem Exil und seiner Heimkehr nach Österreich in den Fokus nimmt.
Die Ausstellung in der NÖ Landesbibliothek ist bis zum 25. März 2016 zu sehen.

Eine Veranstaltung der Dokumentationsstelle für Literatur in Niederösterreich in Kooperation mit dem Museum ERLAUF ERINNERT
Abteilung Kunst und Kultur




Fotos © Matthias Mollner



 
Friedenstage 2015 - Eröffnung ERLAUF ERINNERT



Fotos: © Wolfgang Wössner bzw. © eSeL.at
Weitere Bilder unter www.publicart.at




 
08.–10.05.2015    Friedenstage 2015

8. Mai:
11.45 Uhr - Friedensläuten der Kirchenglocken in ganz Niederösterreich
21.00 Uhr - Start des 24-Stunden-Programms mit Fackelzug, Konzerten, Lesungen u.a.

9. Mai, Festakt zur Eröffnung:
15.00 Uhr - Eröffnung des Museums mit LH Dr. Erwin Pröll
Moderation: Dr. Susanne Scholl
16.40 Uhr - SchülerInnen der ÖKO-NMS begleiten durch die Ausstellung

10. Mai:
Führungen durch das Museum, Abschlusskonzert

Detailliertes Programm hier.



 
ERLAUF ERINNERT - Newsletter III

"Wie die Erinnerung nach Erlauf kam"

Das Treffen der alliierten Generäle in Erlauf 1945 geriet in der unmittelbaren Nachkriegszeit vorerst in Vergessenheit. Ende der 1950er Jahre entdeckte der aus Erlauf stammende Emigrant Ernst Brod in einer Bibliothek in Berkeley, Kalifornien, eine Broschüre der 65th Infantry Division, in dem das Ereignis vom 8. Mai 1945 beschrieben wurde. Er nahm Kontakt zu dem gebürtigen Pöchlarner Frank Schanzer in Ohio auf, der als Mitglied dieser Division die Broschüre mitverfasst hatte. Dieser sandte das Büchlein mit dem Titel „Right to be Proud“ an Brod und Brod wiederum an seinen Jugendfreund Franz Stangler nach Erlauf. Franz Stangler machte es sich zur Aufgabe, das Treffen der Generäle aufzuarbeiten und öffentlich bekannt zu machen. Dabei blieb jedoch die Tatsache, dass das Wissen um das historische Ereignis vor allem zwei aus der Region vertriebenen jüdischen Emigranten zu verdanken ist, lange im Hintergrund.

2015 griff die Künstlerin Tatiana Lecomte die Thematik auf und befasste sich mit den Leben der Vertriebenen Ernst Brod und Frank Schanzer. Das aus ihren intensiven Recherchen hervorgegangene Buchprojekt Then Hitler invaded Austria. Vertreibung in die Sehnsucht wird anlässlich der Eröffnung von ERLAUF ERINNERT präsentiert und als temporäre Installation Teil des Museums sein.



 
ERLAUF ERINNERT - Newsletter II

"Whisky, Vodka und Veltliner"

Verlief das Treffen der alliierten Generäle in Erlauf 1945 zunächst von der Öffentlichkeit völlig unbemerkt, kam die Erinnerung an das historische Ereignis rund 20 Jahre später über Umwege nach Erlauf zurück. Die jüdischen Emigranten Ernst Brod und Frank Schanzer übermittelten eine Broschüre der US-Armee-Division, die das Treffen dokumentierte und setzten so eine bis heute gelebte Erinnerungskultur in Gang. Im Mai 1965 fand schließlich die erste offizielle Gedenkfeier in Erlauf statt: Verteidigungsminister Georg Prader reiste aufsehenerregend in einem Militärhubschrauber an und enthüllte feierlich im Beisein des sowjetischen Botschafters Awilow und des amerikanischen Botschafters Riddleberger eine Gedenktafel am Haus Scheichelbauer, in dem sich die Generäle zu Kriegsende getroffen hatten. Als Zeichen der besonderen Verbindung wurde zu diesem Anlass gemeinsam getrunken – nämlich Whisky, Vodka und Veltliner.

Im Jahr 2002 griff der Künstler Roman Ondák für die temporäre Ausstellung "Erlauf erinnert sich" die Szenerie des ersten offiziellen Gedenkakts und weiterer Begebenheiten der jüngeren Ortsgeschichte auf. Er stellte diese für die Gemeinde bedeutsamen Handlungen mit Kindergarten- und Schulkindern nach und verteilte die Sujets der "zukünftigen Repräsentant_innen" auf Plakaten in ganz Erlauf. Ondák verweist mit seiner Arbeit auf die Bedeutung ritueller Gestik. Mit der Nachinszenierung zeigt er, wie Offizielles, Historisches und Bedeutungsvolles erzeugt werden kann. Die Installation ist im Archiv der Kunst des neuen Museums ERLAUF ERINNERT dokumentiert.



 
ERLAUF ERINNERT - Newsletter I

"Wie aus dem Treffen zweier Generäle zwei Denkmäler für den Frieden entstanden."

In der Nacht von 8. auf 9. Mai 1945 trafen sich – mitten in den Wirren der letzten Kriegstage – ein sowjetischer und ein amerikanischer General in einem Privathaus an der Bundesstraße 1 in Erlauf, um per Handschlag das Ende des Zweiten Weltkriegs zu besiegeln.

Von der Öffentlichkeit zunächst unbeachtet, wurde dieses historische Ereignis ab den 1960er-Jahren regelmäßig mit Friedensfeiern gewürdigt. Zum 50-jährigen Gedenken des Kriegsendes veranlasste ein engagierter Bürgermeister, 1995 zwei Friedensdenkmäler in der Ortsmitte zu errichten. In Zusammenarbeit mit Kunst im öffentlichen Raum wurden eine Skulpturengruppe des sowjetischen Künstlers Oleg Komov und eine Licht-Installation der amerikanischen Konzeptkünstlerin Jenny Holzer realisiert.

Formal sehr unterschiedlich sind diese künstlerischen Arbeiten im öffentlichen Raum nun nach 20 Jahren selbst Teil der Geschichte und zu Wahrzeichen der Friedensgemeinde Erlauf geworden. Zahlreiche temporäre Kunstprojekte folgten, die sich mit Krieg, Vergangenheitsbewältigung und Geschichtsbewusstsein auseinandersetzten. Die künstlerischen Reflexionen über zeitgeschichtliche Ereignisse und die Auswirkungen des Krieges auf den Ort und seine Bewohner_innen stehen im Fokus des neuen Museums ERLAUF ERINNERT.